BLINDENHEIM
Als die Augenärzte Jochen und Marc Kammann im Jahre 2005 an der damals neuen Augenklinik in Debre Markos (Äthiopien) im Einsatz standen, stiessen sie zusammen mit einem deutschen Helfer auf ein Blindenheim am Rande der Stadt. Es war ein Heim, wo blinde oder stark sehbehinderte Kinder hingebracht wurden, wenn die Eltern oder Verwandten sie nicht mehr behalten konnten oder wollten.
Dort lebten sie unter unzumutbaren hygienischen Bedingungen, ohne den Beistand eines Erwachsenen und ohne jeglichen Zugang zu Bildung - und somit ohne Chance auf eine Zukunft.
Jochen und Marc Kammann waren vom Leid der Kinder sehr betroffen und handelten sofort. Es wurden Matratzen beschafft und Latrinen gebaut. Vor allem aber wurde eine Person gefunden, die die Kinder zeitweilig betreut, Essen bereitstellt und sich organisatorisch kümmert.
In einem zweiten Schritt wurde sichergestellt, dass den Kindern Lesen und Schreiben beigebracht wurde. Es existiert die weltweit bekannte Brailleschrift. Die Schrift verwendet von hinten in das Papier gepresste Punktmuster, die als Erhöhung mit den Fingerspitzen abgreifbar sind.
Es wurde vereinbart, dass von der Blindenhilfe Äthiopien ab diesem Zeitpunkt jeden Monat 500 Dollar für das Blindenheim bereitgestellt werden. Damit wurde gewährleistet, dass die Kinder ausreichend Nahrung, eine Bleibe und Zugang zu Bildung haben. In der Zwischenzeit finanziert die Blindenhilfe Äthiopien das Blindenheim mit 2`000 Dollar monatlich. Grund hierfür sind einerseits die Zunahme von Bewohnern und andererseits die gestiegenen Lebensmittelpreise als Folge der Inflation.
Es leben nun 102 Kinder und junge Erwachsene in diesem Heim. 80 davon besuchen Integrationsklassen. 20 Schüler sind in der Blindenschule, um die Brailleschrift zu lernen, bevor sie in die reguläre Klasse wechseln können.
Es ist eine Freude, die blinden Kinder im Heim zu erleben. Sie sind sehr motiviert und zeigen gute schulische Leistungen, besonders seitdem sie die Integrationsklassen besuchen können. Der Schritt von der High School (Klasse 10) zur Preparatory School (Mittelschule) haben alle 10 Schüler geschafft. 7 von ihnen wurde eine Urkunde überreicht, da sie unter den 3 besten Schülern des Jahrgangs waren!
Ein Bewohner des Blindenheims hat inzwischen sein Studium in Addis Abeba abgeschlossen und hat eine Anstellung in Debre Markos erhalten. Dies ist natürlich eine zusätzliche Motivation.
Wer die Armut in Äthiopien kennt, kann sich vorstellen, wie schwierig es ist, ohne Augenlicht und gleichzeitig ohne Familie durchs Leben zu kommen. Und doch sind aus diesen Kindern selbstbewusste und lebensbejahende Menschen geworden. Sie haben mit grossem Willen und Einsatz ihre Behinderung zur Nebensache gemacht und dürfen einer würdevollen und selbständigen Zukunft entgegensehen. Diese Kinder zeigen, dass es möglich ist!
Dort lebten sie unter unzumutbaren hygienischen Bedingungen, ohne den Beistand eines Erwachsenen und ohne jeglichen Zugang zu Bildung - und somit ohne Chance auf eine Zukunft.
Jochen und Marc Kammann waren vom Leid der Kinder sehr betroffen und handelten sofort. Es wurden Matratzen beschafft und Latrinen gebaut. Vor allem aber wurde eine Person gefunden, die die Kinder zeitweilig betreut, Essen bereitstellt und sich organisatorisch kümmert.
In einem zweiten Schritt wurde sichergestellt, dass den Kindern Lesen und Schreiben beigebracht wurde. Es existiert die weltweit bekannte Brailleschrift. Die Schrift verwendet von hinten in das Papier gepresste Punktmuster, die als Erhöhung mit den Fingerspitzen abgreifbar sind.
Es wurde vereinbart, dass von der Blindenhilfe Äthiopien ab diesem Zeitpunkt jeden Monat 500 Dollar für das Blindenheim bereitgestellt werden. Damit wurde gewährleistet, dass die Kinder ausreichend Nahrung, eine Bleibe und Zugang zu Bildung haben. In der Zwischenzeit finanziert die Blindenhilfe Äthiopien das Blindenheim mit 2`000 Dollar monatlich. Grund hierfür sind einerseits die Zunahme von Bewohnern und andererseits die gestiegenen Lebensmittelpreise als Folge der Inflation.
Es leben nun 102 Kinder und junge Erwachsene in diesem Heim. 80 davon besuchen Integrationsklassen. 20 Schüler sind in der Blindenschule, um die Brailleschrift zu lernen, bevor sie in die reguläre Klasse wechseln können.
Es ist eine Freude, die blinden Kinder im Heim zu erleben. Sie sind sehr motiviert und zeigen gute schulische Leistungen, besonders seitdem sie die Integrationsklassen besuchen können. Der Schritt von der High School (Klasse 10) zur Preparatory School (Mittelschule) haben alle 10 Schüler geschafft. 7 von ihnen wurde eine Urkunde überreicht, da sie unter den 3 besten Schülern des Jahrgangs waren!
Ein Bewohner des Blindenheims hat inzwischen sein Studium in Addis Abeba abgeschlossen und hat eine Anstellung in Debre Markos erhalten. Dies ist natürlich eine zusätzliche Motivation.
Wer die Armut in Äthiopien kennt, kann sich vorstellen, wie schwierig es ist, ohne Augenlicht und gleichzeitig ohne Familie durchs Leben zu kommen. Und doch sind aus diesen Kindern selbstbewusste und lebensbejahende Menschen geworden. Sie haben mit grossem Willen und Einsatz ihre Behinderung zur Nebensache gemacht und dürfen einer würdevollen und selbständigen Zukunft entgegensehen. Diese Kinder zeigen, dass es möglich ist!