WASSERPROJEKTE
Nach der sehr erfolgreichen Augenkampagne im November 2013, bei welcher mehr als 10‘000 Patienten innerhalb von 2 Wochen untersucht und 400 Patienten operiert worden sind, wurde bereits bei der Rückfahrt vom Flughafen intensiv über mögliche neue Projekte diskutiert und nachgedacht.
Kes Alemu, der örtliche Pfarrer und Manager von vielen Projekten, meinte, dass Nekemte von der Errichtung von öffentlichen Duschen und Toilettenanlagen profitieren würde. Für Menschen, die in Industrienationen aufwachsen, ist fliessendes Wasser zu Hause eine Selbstverständlichkeit, in Äthiopien hingegen nicht. Bei der während einer Kampagne durchgeführten Studie stellte sich heraus, dass das Wasser, meist durch Frauen, im Schnitt 6.4 km vom öffentlichen Brunnen zum Haus getragen werden muss. Toiletten, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind, sind meisten einfache „Plumpsklos“, Duschen gibt es so gut wie nie.
Sinn dieser Duschanlagen ist einerseits die Körperhygiene, andererseits die Prophylaxe von Augenerkrankungen, speziell dem Trachom. Das Auftreten dieser Erkrankung ist eng mit dem Zugang zu sauberem Wasser verbunden.
Das Trachom ist in Afrika die dritthäufigste Erblindungsursache. Dieses wird durch eine Augenentzündung hervorgerufen. Hierbei kommt es zu einer Vernarbung im Lidbereich, einem Einwärtskehren der Wimpern und damit verbundenem Kratzen auf der Hornhaut. Die Folgen sind grosse, zentrale Narben, die praktisch einer Erblindung gleichkommt. Die Weltgesundheitsorganisation hat daher die SAFE Strategie zur Bekämpfung dieser häufig auftretenden Augenerkrankung postuliert. „S“ steht für Surgery, „A“ für Antibiotics, „F“ für Facial cleaning, „E“ für Environment. Somit kann durch Körperhygiene dieser Augenerkrankung vorgebeugt werden.
Nach Rückkehr in Europa und kurzer Diskussion im Gremium wurde einstimmig beschlossen, hier einen neuen Tätigkeitsbereich der Blindenhilfe Äthiopien zu eröffnen.
Kes Alemu bekam von der Gemeinde vier Grundstücke, welche zentral in der Stadt an unterschiedlichen Orten gelegen sind (Busbahnhof, zwei Markplätze, Universität), kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Planung schritt rasch voran, sodass bereits Anfang Februar mit dem Bau begonnen werden konnte. Im November 2014 wurden diese Einrichtungen in Anwesenheit des Bürgermeisters, Gouverneurs, hochrangiger Politiker und des lokalen Fernsehens eingeweiht und von den Augenärzten inspiziert. In allen Einheiten sind, getrennt für Männer und Frauen, je vier Duschen und Toiletten. In jeder Einheit arbeiten ebenfalls 10 Einheimische, die mit der Instandhaltung und Säuberung beschäftigt sind. Menschen, welche diese Anlagen In Anspruch nehmen möchten, können dies gegen die Zahlung eines kleinen Unkostenbeitrages machen.
Beim offiziellen Essen zur Übergabe sassen am Tisch der Augenärzte ebenfalls der Distriktverantwortliche für die Wasserversorgung und Herr Belete, Vertreter der Firma Wilo Pumpen in Ostafrika. Herr Dr. Ing. Jochen Opländer, ein Freund der Fam. Kammann und Inhaber der Firma Wilo, drittgrösster Wasserpumpenproduzent der Welt, hatte angeboten, sein Know-how bei den Projekten der Kammanns in Afrika einfliessen zu lassen, und hatte aus diesem Grunde Herrn Belete delegiert, die Kammanns während ihres Aufenthaltes zu begleiten. Bei der stattfindenden Diskussion kam schnell heraus, dass die ganze Stadt ein grosses Wasserversorgungsproblem hat. Das zur Verfügung stehende Wasserreservoir, aus welchem das Wasser mit fünf chinesischen Pumpen, von denen leider nur zwei arbeiten, versorgt werden soll, ist eigentlich gross genug für die Stadt. Täglich werden 60 Liter / Sek. produziert, von diesen versickern jedoch 40% in den maroden Wasserleitungen. Ebenfalls ist die Leistungskapazität von zwei Pumpen an der Universität auf ein Drittel reduziert. Hier wurde ebenfalls eine chinesische Pumpe gekauft. Diese läuft jedoch nur 8 Stunden am Tag und muss den Rest des Tages abkühlen. Die Situation wurde von Hr. Belete sofort vor Ort analysiert und eine Lösung innerhalb von drei Tagen erarbeitet. Diese besteht einerseits im Ausbau der Wasserversorgung aus dem 11 Mio Kubikmeter grossen Wasserreservoir. Hier müssten fünf neue Pumpen installiert und ein neues Aufbereitungsreservoir gebaut werden. Des Weiteren müssen die zwei Pumpen an der Universität ersetzt werden. Zusätzlich will Wilo in der Universität eine Studie zur Lösung der Leckage im gesamten Wasserleitungssystem unterstützen und mitfinanzieren.
Der Wasserverantwortliche des Distrikts war sofort überzeugt und arrangierte bereits am nächsten Tage vor dem Abflug der Augenärtze in Addis einen Termin beim Wasserministerium. Hier wurde in den nächsten Monaten das Projekt analysiert, für gutgeheissen, und die Regierung hat sich damit einverstanden erklärt, das neue Reinigungsbecken für das abgepumpte Wasser zu bauen. Im Gegenzug hat die Blindenhilfe Äthiopien versprochen, die nötigen sieben Pumpen zu zahlen und zu liefern. Durch die Zusammenwirkung aller dreier Massnahmen kann die Wasserproduktion auf 240 Liter / Sek. gesteigert werden. Mit dieser Menge ist bereits ein Puffer von 40 Litern / Sekunde erreicht. Zum jetzigen Zeitpunkt geht man von einem Wasserbedarf von ca. 190 bis 200 Litern / Sek aus. Die Bauarbeiten haben begonnen, werden im November 2015 vor Ort inspiziert und sollten Ende des ersten Quartals 2016 fertiggestellt sein.
Kes Alemu, der örtliche Pfarrer und Manager von vielen Projekten, meinte, dass Nekemte von der Errichtung von öffentlichen Duschen und Toilettenanlagen profitieren würde. Für Menschen, die in Industrienationen aufwachsen, ist fliessendes Wasser zu Hause eine Selbstverständlichkeit, in Äthiopien hingegen nicht. Bei der während einer Kampagne durchgeführten Studie stellte sich heraus, dass das Wasser, meist durch Frauen, im Schnitt 6.4 km vom öffentlichen Brunnen zum Haus getragen werden muss. Toiletten, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind, sind meisten einfache „Plumpsklos“, Duschen gibt es so gut wie nie.
Sinn dieser Duschanlagen ist einerseits die Körperhygiene, andererseits die Prophylaxe von Augenerkrankungen, speziell dem Trachom. Das Auftreten dieser Erkrankung ist eng mit dem Zugang zu sauberem Wasser verbunden.
Das Trachom ist in Afrika die dritthäufigste Erblindungsursache. Dieses wird durch eine Augenentzündung hervorgerufen. Hierbei kommt es zu einer Vernarbung im Lidbereich, einem Einwärtskehren der Wimpern und damit verbundenem Kratzen auf der Hornhaut. Die Folgen sind grosse, zentrale Narben, die praktisch einer Erblindung gleichkommt. Die Weltgesundheitsorganisation hat daher die SAFE Strategie zur Bekämpfung dieser häufig auftretenden Augenerkrankung postuliert. „S“ steht für Surgery, „A“ für Antibiotics, „F“ für Facial cleaning, „E“ für Environment. Somit kann durch Körperhygiene dieser Augenerkrankung vorgebeugt werden.
Nach Rückkehr in Europa und kurzer Diskussion im Gremium wurde einstimmig beschlossen, hier einen neuen Tätigkeitsbereich der Blindenhilfe Äthiopien zu eröffnen.
Kes Alemu bekam von der Gemeinde vier Grundstücke, welche zentral in der Stadt an unterschiedlichen Orten gelegen sind (Busbahnhof, zwei Markplätze, Universität), kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Planung schritt rasch voran, sodass bereits Anfang Februar mit dem Bau begonnen werden konnte. Im November 2014 wurden diese Einrichtungen in Anwesenheit des Bürgermeisters, Gouverneurs, hochrangiger Politiker und des lokalen Fernsehens eingeweiht und von den Augenärzten inspiziert. In allen Einheiten sind, getrennt für Männer und Frauen, je vier Duschen und Toiletten. In jeder Einheit arbeiten ebenfalls 10 Einheimische, die mit der Instandhaltung und Säuberung beschäftigt sind. Menschen, welche diese Anlagen In Anspruch nehmen möchten, können dies gegen die Zahlung eines kleinen Unkostenbeitrages machen.
Beim offiziellen Essen zur Übergabe sassen am Tisch der Augenärzte ebenfalls der Distriktverantwortliche für die Wasserversorgung und Herr Belete, Vertreter der Firma Wilo Pumpen in Ostafrika. Herr Dr. Ing. Jochen Opländer, ein Freund der Fam. Kammann und Inhaber der Firma Wilo, drittgrösster Wasserpumpenproduzent der Welt, hatte angeboten, sein Know-how bei den Projekten der Kammanns in Afrika einfliessen zu lassen, und hatte aus diesem Grunde Herrn Belete delegiert, die Kammanns während ihres Aufenthaltes zu begleiten. Bei der stattfindenden Diskussion kam schnell heraus, dass die ganze Stadt ein grosses Wasserversorgungsproblem hat. Das zur Verfügung stehende Wasserreservoir, aus welchem das Wasser mit fünf chinesischen Pumpen, von denen leider nur zwei arbeiten, versorgt werden soll, ist eigentlich gross genug für die Stadt. Täglich werden 60 Liter / Sek. produziert, von diesen versickern jedoch 40% in den maroden Wasserleitungen. Ebenfalls ist die Leistungskapazität von zwei Pumpen an der Universität auf ein Drittel reduziert. Hier wurde ebenfalls eine chinesische Pumpe gekauft. Diese läuft jedoch nur 8 Stunden am Tag und muss den Rest des Tages abkühlen. Die Situation wurde von Hr. Belete sofort vor Ort analysiert und eine Lösung innerhalb von drei Tagen erarbeitet. Diese besteht einerseits im Ausbau der Wasserversorgung aus dem 11 Mio Kubikmeter grossen Wasserreservoir. Hier müssten fünf neue Pumpen installiert und ein neues Aufbereitungsreservoir gebaut werden. Des Weiteren müssen die zwei Pumpen an der Universität ersetzt werden. Zusätzlich will Wilo in der Universität eine Studie zur Lösung der Leckage im gesamten Wasserleitungssystem unterstützen und mitfinanzieren.
Der Wasserverantwortliche des Distrikts war sofort überzeugt und arrangierte bereits am nächsten Tage vor dem Abflug der Augenärtze in Addis einen Termin beim Wasserministerium. Hier wurde in den nächsten Monaten das Projekt analysiert, für gutgeheissen, und die Regierung hat sich damit einverstanden erklärt, das neue Reinigungsbecken für das abgepumpte Wasser zu bauen. Im Gegenzug hat die Blindenhilfe Äthiopien versprochen, die nötigen sieben Pumpen zu zahlen und zu liefern. Durch die Zusammenwirkung aller dreier Massnahmen kann die Wasserproduktion auf 240 Liter / Sek. gesteigert werden. Mit dieser Menge ist bereits ein Puffer von 40 Litern / Sekunde erreicht. Zum jetzigen Zeitpunkt geht man von einem Wasserbedarf von ca. 190 bis 200 Litern / Sek aus. Die Bauarbeiten haben begonnen, werden im November 2015 vor Ort inspiziert und sollten Ende des ersten Quartals 2016 fertiggestellt sein.